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Brüste vergrößern mit dem „inneren BH“

Einige Schönheitschirurgen werben mit „Brustoperationen mit innerem BH“ und versprechen ein natürlicheres Aussehen, ein niedrigeres Risiko der Kapselfibrose und die Wirkung eines „inneren BH´s“. Wirkt die submuskuläre Lage der Implantate wirklich wie ein „innerer BH“ und verspricht eine dauerhaft straffe und natürlich aussehende Brust?

Viele Jahre wurde davon gesprochen, dass Brustimplantate entweder auf oder unter dem Muskel platziert werden können. Dies entspricht jedoch nicht einer vollständigen Aufklärung.

Aufklärungsbogen von Thieme Compliance

Es gibt drei gängige Methoden, Brustimplantate zu platzieren.

Die drei Möglichkeiten der Brustimplantatlage

  • SubglanduläreImplantatlage -> Implantat liegt auf dem Brustwandmuskel
  • SubpectoraleImplantatlage -> Implantat liegt halb unter dem Brustmuskel
  • Submuskuläre Implantatlage -> Implantat liegt vollständig unter vier verschiedenen Muskeln – hier spricht man vom „inneren BH“

Die subpectorale und submuskuläre Implantatlagewerden oftmals beide als Methoden bezeichnet, die das Implantat unter dem Muskel platzieren. Dies entspricht auch der Wahrheit, jedoch kann bei der subpectoralenImplantatlage – halb unter dem Muskel – nicht von einem „inneren BH“ gesprochen werden, denn bei dieser Operationsmethode wird das Implantat lediglich von oben mit dem Brustmuskel abgedeckt (siehe Abbildung).Wir könnten hier also – wenn überhaupt – von einem halben BH sprechen. Dessen Bügel im übertragenen Sinne knapp unter den Brustwarzen liegen würden. Bei Implantaten ab einer Größe von 250ccm kann oftmals nur noch eine subpectoraleImplantatlage, ohne den Effekt eines inneren BHs, operativ realisiert werden.

Der innere BH

Die Wirkung eines inneren BHs entsteht dann, wenn das Implantat vollständig unter dem Muskel platziert ist. In dieser Lage ist das Implantat genau genommen unter vier Muskeln platziert: Dem großen Brustmuskel, dem geraden sowie schrägen Bauchmuskel und dem vorderen Sägezahnmuskel. Durch diese Lage der Implantate können Patientinnen sich tatsächlich über lange Zeit an einer straffen Brust erfreuen, da das Implantat weniger Absinken kann, als wenn es vor dem Muskel platziert wurde und hauptsächlich von Haut und Gewebe gehalten wird. Studien bestätigen ein geringeres Risiko der Kapselfibrose und es entstehen keine Komplikationen bei der Brustkrebsvorsorge –diese Vorteile bietet aber auch für die subpectoraleImplantatlage.

Nun werden Sie sich fragen, warum nicht einfach jeder Chirurg die Implantate vollständig unter dem Muskel platziert und wozu es die subpectorale Methode, bei der das Implantat halb unter dem Muskel liegt, überhaupt gibt – wenn doch jeder einen „inneren BH“ haben könnte.

Die Antwort werden Ihnen nicht viele Schönheitschirurgen geben, denn der „innere BH“ wird nicht selten auch bei der subpectoralenImplantatlage angepriesen.

Die Wahrheit ist: Brustimplantate lassen sich nur mit einem Gewicht von bis zu 250g vollständig hinter dem Muskel platzieren.

Da solch kleine Implantate nur in etwa 20% der Brustvergrößerungen verwendet werden, gibt es die subpectoraleImplantatlage. Bei der Implantatlage halb unter dem Muskel lassen sich Implantate bis 500g„sinnvoll“ platzieren. „Sinnvoll“ deshalb, weil bei Implantaten ab 500g ein schöneres Ergebnis zu erwarten ist, wenn die Implantate auf dem Brustmuskel platziert werden. Bei großen Implantaten reicht das Muskelgewebe nicht, um das Implantat ausreichend abzudecken, was dann für ein unnatürlich aussehendes Dekolleté sorgen kann.

Auch die Thieme Compliancehat die Tatsache festgestellt, dass ein Großteil der Brustvergrößerungen mit der Implantatlage unter dem Muskel mit der subpectoralenImplantatlage, eben halb unter dem Muskel, durchgeführt werden. Im Jahr 2015 erschien eine neue Abbildung auf den Aufklärungsbögen von Thieme, die dies veranschaulichen. Ein wichtiger Schritt für eine bessere Aufklärung bei der Brustvergrößerung.

Dem Team der Beauty Klinik an der Alster liegt es sehr am Herzen, dass Patientinnen aufgeklärt sind, die Lage ihres Implantats kennen und sich nicht von möglicherweise nur werbenden und nicht zutreffenden Sprüchen wie dem „inneren BH“ überzeugen lassen. In der plastischen Chirurgie ist Ehrlichkeit bei der Aufklärung von Patienten oberstes Gebot!

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